Pädagogische Arbeit und Ziele

Mein Pädagogisches Konzept in der Kindertagespflege

 

 

Mein wichtigstes Ziel in meiner täglichen Arbeit mit den Kindern ist es, dass sie viele verschiedene Erfahrungen machen und so die besten Voraussetzungen für eine gute Entwicklung haben. Dabei ist ein vertrauensvolles Verhältnis und das Wohlbefinden der Kinder die Grundlage für Lernerfahrungen und die Vermittlung von Basiskompetenzen. Mir liegt es sehr am Herzen, die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes in unseren gemeinsamen Tagesablauf zu integrieren und jedes Kind individuell zu fördern und zu unterstützen. Mein Spielangebot richtet sich nach den Interessen der Kinder und den Bildungsbereichen in denen die Kinder noch Kompetenzen sammeln müssen. Ich möchte die Entwicklung der Kinder zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten fördern. Im gemeinsamen Spiel und täglichen Miteinander werden diese sozialen Kompetenzen und ein angemessener Umgang untereinander gefördert. Gemeinsame Lieder, tanzen und Bewegungsangebote begünstigen die motorische, kreative und musische Entwicklung der Kleinkinder.


• Eingewöhnung

Die Eingewöhnung eines neuen Tageskindes in meiner Kindertagespflegestelle basiert auf dem Berliner Eingewöhnungsmodell. Dieses gliedert sich in mehrere Phasen und die Eingewöhnung endet nach ca. 2 bis 4 Wochen. In der Grundphase findet der erste Kontakt des Kindes mit mir statt. Nach dem ersten Kennenlernen versuche ich durch Spiele, freundlichem Ansprechen und durch Miteinbeziehung des Kindes in Gruppenaktivitäten, die Bindung des Kindes zu mir herbeizuführen und zu stärken. Wenn das Kind entspannt spielt und die Nähe meiner Person zulässt, wird nach einigen Tagen in der zweiten Phase ein kurzer Trennungsversuch der Bezugsperson unternommen. Je nach Reaktion des Kindes wird dieser Zeitraum ausgeweitet. Ist nach einigen Tagen ein deutliches Bindungsverhalten zu erkennen und das Kind ist in der Lage, den Vormittag ohne ihre/ seine Bezugsperson entspannt Und fröhlich zu spielen, wird es in der dritten Phase über Mittag, zum Schlafen gelegt. Für ein Kind ist dies eine schwierige Situation, oftmals ist es das erste Mal, dass es ohne ihre/seine engste Bezugsperson einschlafen soll. Das Kind wird von mir intensiv begleitet und durch Körperkontakt, leisem Vorsingen und leiser Ansprache beruhigt. Durch das nun schon gefestigte Vertrauen, welches sich in der Eingewöhnungszeit aufgebaut hat, wird das Kind rasch ruhiger und schläft bald ein. Ein Übergangsobjekt, in Form von Schnuller, Kuscheltier oder Tuch, kann in der Schlafsituation hilfreich sein.


Bildungsbereich Bewegung

In meiner Kindertagespflegestelle schaffe ich jedem Kind seinem Entwicklungsstand entsprechend ein Angebot zur Bewegung. Mit unterschiedlichen Materialien und Spielzeugen wie Fahrzeuge, Krabbeltunnel, Balancierbank und auch zweckentfremdete Alltagsgegenstände, wie große Kartons, entstehen viele Anregungen, um Erfahrungen und Erfolgserlebnisse zu ermöglichen oder einfach den Bewegungsdrang der Kinder auszuleben. An verschiedenen Tagen im Jahr werden spezielle Bewegungsbaustellen aufgebaut, wie z.B. ein "Hasenparcours" zum Osterfest. Dabei werden vielfältige Bewegungserfahrungen möglich gemacht. Durch Erfolgserlebnisse werden die Kinder motiviert und in ihrem Handeln gestärkt.


• Bildungsbereich Sprache und Kommunikation

Die Unterstützung der Sprachentwicklung des Kindes stellt eine zentrale Bildungsaufgabe im pädagogischen Alltag dar.
Die Bezugspersonen spielen in der Sprachentwicklung des Kindes als Sprachmodell und Sprachvorbild eine wesentliche Rolle.
Kinder entwickeln Freude an  Sprache und Sprechen, wenn ihre sprachlichen Handlungen in sinnvolle Zusammenhänge gestellt sind und die Themen ihre eigenen Interessen berühren. ( Bildungsgrundsätze für Kinder von 0-10 Jahren in Kinderbetreuung und Schulen im Primabereich in NRW, vgl. "Bildung gestalten" Ministerium für Schule und Bildung, 2018)

Um die sprachliche Entwicklung zu fördern, greife ich Interessen der Kinder auf und erläutere sie im Gesprächen dabei ist es wichtig, auch die ruhigeren Kinder anzusprechen, in die Gespräche mit einzubeziehen und zu motivieren. Durch Geschichten, die während und nach den Mahlzeiten erzählt werden, wird die Fantasie angeregt und der Wortschatz erweitert. Viele verschiedene Bilderbücher sorgen für thematische Abwechslung und vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten. Bilingual erzogene Kinder werden positiv in ihrer Fähigkeit bestärkt, mehrere Sprachen sprechen zu können.

• Bildungsbereich Körper, Gesundheit und Ernährung

Körperliches und seelisches Wohlbefinden ist eine grundlegende Voraussetzung für die Entwicklung und Bildung und ein Grundrecht von Kindern.

Mir ist wichtig, den Kindern einen achtsamen und liebevollen Umgang miteinander nahezubringen. Grenzen und Bedürfnisse der Kinder werden ernst genommen und akzeptiert, so ist es jedem Kind möglich jederzeit über Nähe und Distanz selbstständig zu entscheiden und wird dabei von mir unterstützt.
Regelmäßig tausche ich mich mit den Eltern über den Gesundheitszustand des Kindes aus, gebe eigene Beobachtungen weiter und allgemeine Informationen über Erkrankungen. Bei Fragen zur Pflege und Ernährung eines erkrankten Kindes gebe ich gerne Ratschläge und stehe den Eltern dafür jederzeit zur Verfügung.
Der alltägliche Umgang mit Lebensmitteln und die Zubereitung von Mahlzeiten ermöglichen vielfältige Sinneserfahrung und den Erwerb von Kompetenzen. Das Riechen, Schmecken und Fühlen bei der Zubereitung von Lebensmitteln, fördert die Wahrnehmung und Ausbildung der Sinne. Beim Zerkleinern, Schneiden oder Brote schmieren werden Fein- und Grobmotorische Fähigkeiten ausgebildet. (Bildungsgrundsätze für Kinder von 0 bis 10 Jahren in Kinderbetreuung und Schulen im Primarbereich in NRW,  vgl. "Bildung gestalten" Ministerium für Schule und Bildung, 2018)

• Bildungsbereich Naturwissenschaftlich- technische Bildung

Beim Bauen mit verschiedenen Materialien haben die Kinder viele Möglichkeiten, eigene Ideen umzusetzen und naturwissenschaftliche Phänomene zu beobachten und zu überprüfen. Der stetige Wandel der Natur durch Jahreszeiten und Witterungseinflüsse werden beim täglichen Spaziergang oder bei dem Blick aus den Fenstern beobachtet und von mir altersgerecht kommentiert und erklärt. Wir experimentieren mit verschiedenen Spiel- und Alltagsgegenständen sowie Bastelmaterialien, gehen der kindlichen Neugierde nach und beobachten Naturvorgänge.

• Bildungsbereich ökologische Bildung

Ein achtsamer Umgang mit Natur und Umwelt ist für mich ein selbstverständlich, tägliches Thema. Müllvermeidung gehört ebenso dazu wie der verantwortungsvolle Umgang mit Tieren und Pflanzen. Kindgerecht erkläre ich Zusammenhänge unseres Verhaltens und der Umweltverschmutzung. In der nahegelegenen Umgebung gibt es viele Möglichkeiten Erfahrungen in der Natur zu sammeln. Verschiedenste Tierarten können beobachtet werden: das Eichhörnchen kommt regelmäßig zu seiner mit Nüssen bestückten Futterstation. Viele Vogelarten leben in unserer Umgebung und werden das ganze Jahr über mit verschiedenen Körnern Sämereien versorgt, so können sie sehr gut von den Kindern beobachtet werden. Insekten, Falter und Spinnenarten können wir hier ebenfalls beobachten und je nach Art auch unter Aufsicht sehr vorsichtig berühren. Dabei ist es mir sehr wichtig den Kindern einen achtsamen Umgang mit den empfindlichen, winzigen Lebewesen zu vermitteln. Die Bedürfnisse der Wildtiere dürfen keinesfalls dem Wunsch der Kinder, die niedlichen Tiere zu streicheln, hinten anstehen. An Sträuchern und Bäumen erkläre ich den Kindern über das gesamte Jahr den Kreislauf der Natur. Im Winter fertigen wir aus Gefäßen, Sonnenblumenkernen und Fett Futterglocken für die Wildvögel.

• Bildungsbereich Musisch- ästhetische Bildung

Beim Singen verschiedene Lieder können die Kinder mitwirken oder nur zuhören. Mit einfachen Instrumenten begleiten wir rhythmisch unseren Gesang oder klatschen dazu. Reime, Fingerspiele und Kniereiter bilden das Gefühl für Rhythmik und sind ebenfalls sinnesanregende Spiele. Einfachste Musikinstrumente bauen wir gemeinsam aus Ästen, Kronkorken, Papier und Tongefäßen und probieren damit zu musizieren.
Eine besondere Form des Spielens ist das Gestalten. Mit verschiedenen Materialien zum Basteln und Gestalten haben die Kinder täglich Gelegenheit ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Das zeichnen und Malen auf Papier, Pappe oder auf Naturmaterialien wie Holz, Steinen, Blättern, Kastanien oder Zapfen, gibt den Kindern die Möglichkeit eigene Ideen umzusetzen und Dinge zu erschaffen. Aus einem breiten Angebot wie Buntstiften, Wachsmalstiften und -blöckchen, Wasser- und Fingerfarben oder auch Glitzerkleber, Sticker, Pompons, Modelliermasse und unterschiedlichen Textilien sucht sich jedes Kind seinen Vorlieben entsprechend etwas aus und macht Erfahrungen mit den verschiedenen Materialien und seinen Eigenschaften. Wir basteln Masken und Kopfbedeckungen, die erst bunt gestaltet werden und anschließend zusammen mit Tüchern und Kleidungsstücken, die Kinder zu Rollenspielen einladen.

• Bildungsbereich soziale und interkulturelle Bildung

Soziale Beziehungen sind grundlegende Voraussetzung für Bildungsprozesse.
In meiner täglichen Arbeit werden die Kinder bestärkt einander in Kontakt zu treten und sich mit den Meinungen und Wünschen der anderen, auseinanderzusetzen. Bei Meinungsverschiedenheiten dürfen die Kinder ihre Meinung frei äußern und ihre Emotionen ausleben. Dabei werden sie von mir begleitet und unterstützt, ihre Konflikte selbstständig und gewaltfrei zu lösen. Mittels Erzählungen und Geschichten werden andere Kulturen kennengelernt, unbekannte Bräuche und Normen entdeckt und deren Hintergründe von mir erläutert. Durch Gruppenaktivitäten schaffe ich Möglichkeiten, die Gemeinschaft zu stärken.
In tägliche Entscheidungen werden die Kinder mit einbezogen und Regeln, die die Gemeinschaft betreffen, werden gemeinsam aufgestellt.


• Bildungsbereich mathematische Bildung

Dinge zählen und vergleichen, sowie das Ordnen und Sortieren und Klassifizieren von Spielzeugen, Naturmaterialien und Alltagsgegenständen gehört zum häufigen mathematischen Spiel in der Kindertagespflege. Wir sortieren Holzperlen in unterschiedlichen Größen in Behälter und können so Größenvergleiche durchführen. Auf unserem Leuchttisch legen wir bunte, geometrische Plättchen zu Formen und Mustern. Beim Bauen von Türmen mit Bauklötzen beschreiben wir die Raum- Lage- Beziehung und verwenden Begriffe wie oben, unten, links und rechts.


• Bildungsbereich Medien

Die Medien dienen uns als Werkzeug: Bücher nutzen wir um bestimmte Themen aufzugreifen und bildlich darzustellen. Abenteuergeschichten, die Feste und Feierlichkeiten im Jahreslauf, Natur und Tierwelt und vieles weitere, was für die Kinder spannend ist, wird in Büchern thematisiert. Bei der Auswahl orientiere ich mich an den Interessen der Kinder. Das Smartphone ist ebenfalls eine Möglichkeit zur Wissensaneignung und für thematische Recherche. Wir nutzen das Internet, um kreative Anregungen und Bastelanleitungen zu finden und dann gemeinsam beim Basteln und Gestalten, umzusetzen. Durch Foto Dokumentation mit der Kamera mache ich Bildungsfortschritte und den Alltag der Kinder bei mir, für die Eltern, deutlich.


• Bildungsbereich Religion und Ethik

Ich erzähle den Kindern von verschiedenen Religionskonzepten, Geschichten über Glaubensrichtungen und Traditionen. Durch kindgerechte Bücher erkläre ich ihnen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der verschiedenen Religionen. Das fördert das Verständnis und Toleranz untereinander. Religiöse Feste im Jahreslauf sind ein häufiges Gesprächsthema und mit verschiedenen Bilderbüchern, Liedern und Bastelangeboten werden die Kinder auf die jeweiligen Feierlichkeiten eingestimmt. Als Betreuungsperson versuche ich neutral zu bleiben und keine Religion zu bevorzugen, die individuelle Entscheidung der Familien in Bezug auf Religion und Glauben werden von mir berücksichtigt und respektiert. Ich vermittle ethische Grundwerte wie Toleranz, Respekt und Hilfsbereitschaft. Die Kinder bekommen Unterstützung, Konflikte friedlich zu lösen und ich ermutige sie, sich gegenseitig zu helfen, zu teilen und zuzuhören. Diese sozialen Fähigkeiten sind grundlegend für ein harmonisches Zusammenleben und ein alltägliches Thema in der Kindertagespflege.